B-Streptokokken sind Bakterien, die bei jeder vierten gesunden Schwangeren in der Scheide oder im Darm vorkommen. Diese Bakterien verursachen in der Regel keine Beschwerden und sind für die Schwangere selbst keine Gefahr.
B-Streptokokken können jedoch eine ernste Gefährdung des Kindes darstellen, denn während des Geburtsvorgangs ist eine Ansteckung des Kindes mit B-Streptokokken im Geburtskanal möglich.
Etwa 1-2% aller Frauen, bei denen zum Zeitpunkt der Geburt eine Besiedlung der Scheide oder Zervix mit B-Streptokokken vorliegt, übertragen die Keime auf ihr Kind. Das Ansteckungsrisiko ist dann besonders hoch, wenn bei der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt eine große Keimbelastung vorliegt.
Beim Nachweis einer Infektion wird die Mutter unmittelbar vor der Geburt mit Antibiotika behandelt.
Für Neugeborene, die während des Geburtsvorgangs mit B-Streptokokken infiziert werden, kann es möglicherweise bereits wenige Stunden nach der Entbindung zu einer Sepsis (Blutvergiftung), Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung kommen. Bei einer Infektion des Neugeborenen mit B-Streptokokken können die Symptome auch erst Tage bis Wochen nach der Geburt auftreten. Der Verlauf der Krankheit ist in beiden Fällen für das Baby dramatisch und folgenschwer.
Der Abstrich auf B-Streptokokken sollte zeitnah zum Geburtstermin (35.-37. SSW) erfolgen, da es bei antibiotischer Behandlung lange im Voraus zu einer erneuten Keimbesiedlung kommen kann.