Die Präparatepalette der hormonellen Verhütungsmittel ist heutzutage enorm. Es gibt sie in Tablettenform, wobei zwischen reinen Gestagenpräparaten (Minipille) und Östrogen-Gestagen-Präparaten (Micropille) unterschieden wird und als Depotpräparat in Spritzenform (Dreimonatsspritze). Weitere hormonelle Verhütungsmittel sind Verhütungsring, Verhütungspflaster, Verhütungsstäbchen und gestagenbeschichtete Intrauterinsysteme (Verhütungsspirale mit Gelbkörperhormon).
Das Kondom als mechanisches Verhütungsmittel bietet eine relativ hohe Sicherheit und vor allem einen hohen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS, Gonorrhoe, Hepatitis B usw.
Weitere hormonfreie Verhütungsmittel sind die Kupfer-Spirale, die natürliche Verhütung mittels Verhütungscomputer sowie die Sterilisation.
Pille (Micropille: Östrogen-Gestagenpräparat)
Am bekanntesten ist wohl die Micropille. Diese gibt es als Ein- oder als Mehrphasenpräparat, das heißt, das Verhältnis Östrogen/Gestagen bleibt in jeder einzelnen Tablette gleich oder es ändert sich abhängig von der Zyklusphase. Allen gemeinsam ist, dass sie regelmäßig einmal täglich 21 Tage lang eingenommen werden und dann eine Einnahmepause von 7 Tagen eingehalten wird, in der die Menstruationsblutung stattfindet. Manche Präparate sehen in den 7 Tagen Pause eine weitere Einnahme einer wirkungslosen Tablette (Placebo) vor, so daß die Einnahme nicht unterbrochen werden muss.
Die Pille ist ein sehr wirkungsvolles und meist gut verträgliches Verhütungsmittel. Die heute üblichen Hormonkonzentrationen verursachen kaum noch Nebenwirkungen. Vor allem junge Frauen und Jugendliche mit noch nicht regelmäßigem Zyklus oder starken Menstruationsbeschwerden profitieren von der Pille. Der Zyklus spielt sich ein und die Menstruationsbeschwerden bessern sich meist deutlich.
Minipille (reine Gestagenpille):
Die Minipille ist ein reines Gestagenpräparat und ist östrogenfrei. Sie muss täglich zur selben Zeit eingenommen werden. Die Minipille wird auch anders als die Micropille ohne Pause eingenommen. Die Einnahme der Minipille ist auch in der Stillzeit möglich.
Verhütungsring (Östrogen-Gestagenpräparat):
Der Verhütungsring ist ein dünner, flexibler, transparenter Vaginalring, der kontinuierlich niedrige Hormondosen freisetzt. Er ist eine ebenso hochwirksame Verhütungsmethode wie die heutigen oralen Kontrazeptiva (Verhütungsmittel) und zeichnet sich durch eine einfache Anwendung 1x im Monat aus. Der flexible Vaginalring kann von der Patientin selbst leicht eingeführt und wieder entfernt werden.
Verhütungspflaster (Östrogen-Gestagenpräparat):
Das Verhütungspflaster ist eine dünne, durchsichtige Membran, die für eine Woche auf die Haut geklebt wird. Das Verhütungspflaster wird 3 Wochen am Stück angewendet, danach folgt eine Woche Pause. Das Verhütungspflaster beinhaltet die beiden Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen und entspricht in der Zusammensetzung einem herkömmlichen Kombipräparat. Die Hormone gelangen gleichmässig über den Tag verteilt über die Haut in den Blutkreislauf. Erbrechen und Durchfall haben keinen Einfluss auf die Wirkung.
Verhütungsstäbchen (reines Gestagenpräparat):
Ist ein Hormonstäbchen, das am Oberarm direkt unter die Haut plaziert wird. Durch die kontinuierliche Abgabe kleiner Mengen des Hormons (Gestagen) kommt es zum Empfängnisschutz. Das Hormonstäbchen kann bis zu drei Jahren liegen bleiben.
Dreimonatsspritze (Depotpräparat):
Die Dreimonatsspritze wird in den Muskel injiziert. Hierdurch werden über ca. 3 Monate kontinuierlich geringe Mengen Gestagen an den Körper abgegeben. Da es bei mehrfacher Injektion der Dreimonatsspritze zu einer gewissen Kumulierung des Gestageneffekts im Organismus kommen kann, kann die Periode nach absetzen gelegentlich für längere Zeit ausbleiben. Das Präparat sollte daher bei Frauen, die bald Kinderwunsch haben, möglichst nicht verwendet werden. Außerdem steigt bei langer Einnahme das Osteoporoserisiko an.
Verhütungsspirale mit Gelbkörperhormon (gestagenbeschichtetes Intrauterinsystem):
Die Verhütungsspirale mit Gelbkörperhormon ist ein kleiner, T-förmiger Kunststoffkörper, der mit Gestagen beschichtet ist. Hierdurch wird das Gelbkörperhormon kontinuierlich an die Gebärmutterschleimhaut abgegeben.
Die gestagenbeschichtete Spirale führt zu einer Abnahme der Blutungsstärke und kann Menstruationsbeschwerden mildern. Dadurch kommt es neben dem Empfängnisschutz zu einer Besserung von Blutungsbeschwerden.
Kupfer-Spirale (kupferbeschichtetes Intrauterinpessar):
Die Kupfer-Spirale verhindert das Einnisten einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter. Sie ist hormonfrei und hat keine hormonbedingten Nebenwirkungen auf den Körper.
Bei manchen Frauen kann es jedoch zu Blutungsstörungen oder übermäßig starken Monatsblutungen unter Kupfer-Spirale kommen. Die gestagenbeschichtete Spirale hingegen verursacht eher eine leichte Blutung oder verhindert diese sogar ganz.
Kondom (mechanisches Verhütungsmittel):
Das Kondom als mechanisches Verhütungsmittel bietet eine relativ hohe Sicherheit und vor allem einen hohen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS, Gonorrhoe, Hepatitis B usw.
Natürliche Verhütung mittels Verhütungscomputer:
Der Verhütungscomputer ermittelt an Hand des Hormonspiegels im Urin der Frau, an welchen Tagen das Risiko einer Schwangerschaft bei ungeschützten Geschlechtsverkehr besonders hoch ist. Der Verhütungscomputer hilft dabei, die unfruchtbaren und fruchtbaren Tage eines Zyklus zu bestimmen.
Pille danach (postkoitale Verhütung):
Die postkoitale Verhütung ist nicht als regelmäßig zu benutzendes Verhütungsmittel gedacht, sondern als "Notlösung" nach ungeschütztem Verkehr.
Sterilisation (Unterbindung der Eileiter):
Die Sterilisation setzt eine endgültige abgeschlossene Familienplanung voraus, da sie kaum rückgängig zu machen ist.
Bei der Sterilisation werden in einer Operation die Eileiter unterbunden, indem sie entweder verschmolzen, zugeklippst oder durchtrennt werden. Die Methode ist wegen ihrer Endgültigkeit nicht für Frauen mit zukünftigen Kinderwunsch geeignet.